Die meisten Führungskräfte müssen gleichzeitig Fach- und Führungsaufgaben wahrnehmen. In dieser „Sandwichposition“ sind sie Vermittler von Informationen und Bindeglied zwischen Geschäftsführung und Belegschaft.
In dieser Positionen müssen Sie verschiedene Rollen und Aufgaben einnehmen, die sehr unbequem und vielleicht sogar widersprüchlich sein können. Sie führen Mitarbeiter, die sie motivieren müssen und denen sie die Anweisungen „von oben“ weiter geben müssen. Dabei stößt man oft auf Widerstand bei den Mitarbeitern.
Die Aufgabe als „Vermittler zwischen den Welten“ kann schnell zu Konflikten führen, denn sie selbst sitzen schnell zwischen den Stühlen und müssen beiden Seiten gerecht werden. Hinzu kommt noch, dass die eigenen Leistungen kaum sichtbar sind, was wiederum zu mangelnder Wertschätzung „von oben“ führt.
Herausforderungen und Konflikte in der Sandwich-Position:
- Der tägliche Spagat, gute Mitarbeiterführung und fachliche Expertise zu meistern und stößt schnell an seine Grenzen.
- Wenn Mitarbeiter Fehler machen, muß man es schnell wieder glattbügeln, bevor es weitere Kreise zieht (Brandlöscher).
- Man will hinter dem Team stehen, aber muss auch dem Chef gegenüber loyal bleiben.
- Vom Kollegen/Freund zum Vorgesetzten befördert – das Verhältnis zu den Kollegen ändert sich. (Viele fühlen sich ihren Mitarbeitern näher als der Geschäftsführung – auch weil sie sich selbst aus dem Unternehmen hochgearbeitet haben)
- Druck und Anweisungen von oben, Widerstand durch sich wehrende und beschwerende Mitarbeitern von unten
- Zeitmangel: Mitarbeiter kommen mit fachlichen Fragen, Streitigkeiten, persönlichem „Kleinkram“ und Problemen, Arbeitzeitkorrekturen, Urlaubsanträgen, etc.,
- Zeitmangel: der Kunde kommt mit kurzfristigen Änderungen
- Zu viel Bürokratie – zu wenig Informationen von der Geschäftsführung
- Man wird oft ins kalte Wasser geschmissen und muss alleine Entscheidungen treffen
- Zu wenig Einbeziehung in Entscheidungen im Top-Management
Die Folge können Selbstzweifel sein. Man denkt, man sei einfach nicht gut genug, müsse einfach noch härter arbeiten oder habe zu wenig Durchsetzungskraft. Diese Gedanken lassen einen nachts nicht schlafen. Die Gedanken kreisen immer um das gleiche Thema, aber man findet keine Lösung.
Insgesamt stellt die Summe der genannten Punkte eine sehr belastende Situation dar und es besteht die Gefahr von beiden Seiten erdrückt zu werden, vielleicht sogar Burn-Out-Gefahr.
Was also dagegen tun?
- Sich über die eigenen Ziele und Werte klar werden
- Everbody’s Darling kann und muß man nicht sein – also unbequem sein!
- Unangenehme Dinge thematisieren und nachfragen
- Informationen weitergeben, auch wenn sie unbequem sind
- Zu Fehlentscheidungen stehen
- Ruhe bewahren und Entscheidungen treffen
Was sind Ihre Erfahrungen in dieser Position und wie möchten Sie es schaffen, es beiden Seiten Recht zu machen und trotzdem authentisch zu bleiben? Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen!